Beruf Industrieelektriker/in: Einblicke, Karrierewege und Zukunftsaussichten 
10. Juli 2023
Junger Industrieelektriker agiert an Stromkasten und lächelt in Kamera

Der Beruf Industrieelektriker/ Industrieelektrikerin spielt vor allem in der Automatisierungsbranche eine entscheidende Rolle. Die Jobbezeichnung beschreibt Fachpersonen, die für die Installation, Wartung und Reparaturen an elektrischen Anlagen und Systemen in Industrieunternehmen verantwortlich sind. Weil wir den Fachkräftemangel bereits selbst deutlich zu spüren bekommen, möchten wir ein Stück dazu beitragen, Ihnen den Beruf des Industrieelektrikers/ der Industrieelektrikerin etwas näher zu bringen. Wir werden in diesem Artikel die wichtigsten Fakten um diesen Beruf zusammentragen.  

Was machen Industrieelektriker/innen und wie sieht ihr Berufsalltag aus? 

Industrieelektriker/innen dürfen in größeren Produktionsbetrieben nicht fehlen. Sie arbeiten an komplexen elektrischen Systemen, Maschinen und Anlagen in Industriebetrieben. Zusammenfassend gehören zu den Hauptaufgaben die Installation und Instandhaltung von Schaltanlagen, die Verdrahtung von Steuerungssystemen, die Fehlerbehebung und die Durchführung von elektrischen Prüfungen. Um die Tätigkeiten konkreter auszuführen: 
 

  1. Installation elektrischer Anlagen: Industrieelektriker/innen sind verantwortlich für die fachgerechte Installation von elektrischen Anlagen in Industriegebäuden. Dies beinhaltet das Verlegen von Kabeln, das Anschließen von Schaltkästen und die Montage von Schaltanlagen. Sie sorgen dafür, dass alle Komponenten gemäß den Vorschriften und Sicherheitsstandards verbunden sind. 
  1. Verdrahtung von Steuerungssystemen: Industrielle Maschinen und Anlagen sind häufig mit komplexen Steuerungssystemen ausgestattet. Industrieelektriker/innen verdrahten diese Systeme, indem sie die erforderlichen Kabelverbindungen herstellen. Sie stellen sicher, dass die Verdrahtung korrekt und funktionsfähig ist, um eine reibungslose Steuerung der Anlagen zu gewährleisten. 
  1. Fehlerbehebung und Instandhaltung: Wenn elektrische Anlagen oder Systeme Störungen aufweisen, ist es die Aufgabe der Industrieelektriker/innen, die Ursache zu finden und die erforderlichen Reparaturen durchzuführen. Sie verwenden spezielle Messgeräte, um Fehler zu lokalisieren und defekte Komponenten auszutauschen. Regelmäßige Inspektionen und Wartungsarbeiten gehören ebenso zu ihren Aufgaben, um die ordnungsgemäße Funktion der Anlagen sicherzustellen und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen. 
  1. Elektrische Prüfungen: Industrieelektriker/innen führen elektrische Prüfungen an Anlagen und Systemen durch, um deren Sicherheit und Funktionalität zu überprüfen. Sie verwenden Testgeräte, um Spannung, Stromstärke und andere elektrische Parameter zu messen und sicherzustellen, dass die Anlagen den Anforderungen entsprechen. 
  1. Dokumentation: Eine wichtige Aufgabe eines Industrieelektrikers/ einer Industrieelektrikerin besteht darin, die durchgeführten Arbeiten und Änderungen an den elektrischen Anlagen ordnungsgemäß zu dokumentieren. Diese Dokumentation ist entscheidend, um einen Überblick über den Zustand der Anlagen zu erhalten, Wartungspläne zu erstellen und bei Bedarf auf historische Daten zurückgreifen zu können. 

Industrieelektriker/innen sind also essentielle Fachkräfte, die für den sicheren und effizienten Betrieb elektrischer Anlagen in der Industrie sorgen. Ihre Expertise und Fähigkeiten sind unerlässlich, um Störungen zu beheben, Ausfallzeiten zu minimieren und eine optimale Leistung der Anlagen sicherzustellen. 

Der Berufsalltag eines Industrieelektrikers ist abwechslungsreich, da er sowohl im Innen- als auch im Außendienst tätig sein kann. In der Regel arbeiten Industrieelektriker im Team und kooperieren mit anderen Fachkräften, um reibungslose Abläufe sicherzustellen. 

Wo arbeiten Industrieelektriker/innen und was verdienen sie? 

Industrieelektriker/innen finden Beschäftigungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wie der Automobilindustrie, der chemischen Industrie, der Lebensmittelproduktion und vielen anderen Industriezweigen. Sie können sowohl in großen Unternehmen als auch in kleinen und mittleren Betrieben arbeiten.

Das Gehalt eines Industrieelektrikers / einer Industrieelektrikerin variiert je nach Erfahrung, Qualifikation und Standort. Durchschnittlich kann man jedoch mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.500 bis 3.500 Euro brutto pro Monat rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildung steigt auch das Gehalt. 
 

Wie wird man Industrieelektriker/in und wie lange dauert die Ausbildung? 

Der Weg zum Industrieelektriker/ zur Industrielektrikerin beginnt mit einer Ausbildung. Die Ausbildung dauert in der Regel 3 bis 3,5 Jahre. Während dieser Zeit durchlaufen die Auszubildenden sowohl theoretische als auch praktische Ausbildungsphasen. Die praktische Ausbildung findet größtenteils im Betrieb statt, während die theoretischen Inhalte in der Berufsschule vermittelt werden.

Das Ausbildungsgehalt von Industrieelektriker/innen variiert je nach Region, Ausbildungsjahr und Arbeitgeber/in. Die monatliche Ausbildungsvergütung erhöht sich jährlich und richtet sich auch danach, ob der Ausbildungsbetrieb tariflich gebunden ist.

Durchschnittlich verdienen Auszubildende im 1. Lehrjahr zwischen 700 € und 900 € brutto im Monat.
Im 2. Lehrjahr steigt das monatliche Gehalt auf 800 € bis 1100 € brutto.
Ab dem 3. Ausbildungsjahr verdienen Auszubildende im Durchschnitt zwischen 900 € bis 1300 € brutto monatlich.

Mit dieser Ausbildungsvergütung und dem recht hohen Einstiegsgehalt gehört der Beruf zu den bestbezahlten Jobs in Deutschland. 

Welche Fähigkeiten müssen Interessenten mitbringen? 

Um Industrieelektriker oder Industrieelektrikerin zu werden, sollten Interessenten über technisches Verständnis und handwerkliches Geschick verfügen. Gute mathematische Kenntnisse sind ebenfalls wichtig, da elektrische Schaltungen und Berechnungen eine zentrale Rolle spielen. Wie in jedem anderen Beruf sind Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Sorgfalt und eine selbstständige Arbeitsweise ebenfalls wünschenswerte Eigenschaften für diesen Beruf. 

In unserem inspirierenden Blogartikel „Wenn das Herz für die Automation schlägt“ können Sie zum Beispiel nachlesen, wie unser Geschäftsführer schon während seiner Ausbildung zum Industrieelektriker, seine Leidenschaft zur Automation fand.

Zukunftsaussichten: 

Die Zukunftsaussichten für Industrieelektriker/innen sind natürlich vielversprechend. Die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung in der Industrie führen zu einem steigenden Bedarf an Fachkräften im Bereich der Elektrotechnik. Wie eingangs erwähnt, sind Fachkräfte auch in diesem Bereich leider Mangelware. Dabei brauchen wir sie dringend, um neue Anlagen zu installieren, bestehende Systeme zu warten und bei Störungen schnell zu reagieren. Zudem wird durch die zunehmende Vernetzung und Integration von elektrischen Systemen die Komplexität der Aufgaben weiter steigen. Daher ist es wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden und mit den neuesten technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. 

Weiterbildungsmöglichkeiten: 

Nach Abschluss der Ausbildung haben Industrieelektriker/innen verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie können sich auf spezialisierte Bereiche wie Automatisierungstechnik, Robotik oder erneuerbare Energien fokussieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Meisterprüfung abzulegen und somit Führungsverantwortung zu übernehmen. Mit einer Meisterqualifikation eröffnen sich auch Möglichkeiten zur Selbstständigkeit, beispielsweise durch die Gründung eines eigenen Elektrobetriebs. 

Fazit: 

Der Beruf des Industrieelektrikers/ der Industrieelektrikerinnen bietet vielfältige Möglichkeiten und sehr gute Zukunftsaussichten. Mit einer fundierten Ausbildung, technischem Verständnis und dem Interesse an elektrischen Systemen können Interessenten eine spannende Karriere in der Automatisierungsbranche starten. Industrieelektriker/innen sind wichtige Expert/innen, die dafür sorgen, dass elektrische Anlagen in der Industrie optimal funktionieren und Ausfälle minimiert werden.  

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