Im ersten Teil unserer Reihe: “Die Geschichte der Robotik” sind wir bis in die Antike gereist, um den Ursprung der mechanischen Automaten zu ermitteln.
Im zweiten Teil möchten wir zunächst klären, woher der Begriff “Roboter” stammt und was er zu bedeuten hat. Außerdem stellen wir den offiziell ersten, digitalen Roboter vor, welcher erstmalig in Produktionsanlagen der Automobilindustrie eingesetzt wurde und welche Entwicklungen der Robotik noch folgten.
Der Begriff “Roboter”
Die Bezeichnung “Roboter” ist die tschechische Übersetzung für “robot” – was in etwa mit dem Wort “Zwangsarbeit” übersetzt werden kann.
Geprägt wurde der Begriff in einem literarischen Werk von dem tschechischem Schrifsteller Karel Čapek. In dem 1920 erschienenen Drama R.U.R geht es um in einem Tank gezüchtete, “künstliche Menschen”, die als billige und rechtlose Arbeiter eingesetzt werden und durch ihren Einsatz die gesamte Weltherrschaft verändern. Im weiteren Verlauf beginnen sie zu rebellieren und vernichten die gesamte Menschheit.
Vor der Prägung des Wortes “Roboter” wurden entsprechende Maschinen Automaten oder Halbautomaten genannt.
Mit der Entwicklung immer komplizierterer Automaten, etablierte sich unter EntwicklerInnen der Begriff “Roboter”, welcher im Ursprung ausschließlich für humanoide Roboter verwendet wurde, immer weiter. Fortan wurde der Ausdruck beliebig für verschiedene Geräte genutzt.
Geschichte der Robotik – Definition
In der VDI-Richtlinie 2860, eine richtungsweisende Arbeitsunterlage für die Wissenschaft und Praxis, werden Industrieroboter jedoch wie folgt definiert:
„Industrieroboter sind universell einsetzbare Bewegungsautomaten mit mehreren Achsen, deren Bewegungen hinsichtlich Bewegungsfolge und Wegen bzw. Winkeln frei (d. h. ohne mechanischen bzw. menschlichen Eingriff) programmierbar und gegebenenfalls sensorgeführt sind. Sie sind mit Greifern, Werkzeugen oder anderen Fertigungsmitteln ausrüstbar und können Handhabungs- und/oder Fertigungsaufgaben ausführen.“
Die Unterscheidung zwischen Roboter und einem Automaten besteht darin, dass Roboter programmierbar sind und selbständig viele verschiedene Aufgaben durchführen können und dabei auch auf Eindrücke aus der physischen Welt reagieren.
Der Begriff Robotik beschreibt wiederum die Wissenschaft von Robotern und vereint die Elemente von Maschinenbau, Informatik und Elektro-Technik, also die Verbindung der mechanischen und elektronischen Konstruktion an sich und der Software, die die Roboter steuert.
Der erste offizielle Roboter in der Geschichte der Robotik
Den Beginn der Robotertechnik läutete George Devol im Jahre 1954 mit seinem Patent des mechanischen Arms ein. Auf dieser Grundlage konstruierte er 1956, zusammen mit Joseph Frederick Engelberger, einem US-amerikanischen Ingenieur, den ersten Industrieroboter “Unimate”.
General Motors setzte Unimate im Jahr 1961 als eines der ersten Unternehmen, erstmalig in einer Produktionslinie ein. Dort wurde er zum Schweißen von Druckgussstellen an Kfz-Karosserien eingesetzt. Der Roboter wurde digital betrieben und war programmierbar. Im selben Jahr wurde die Firma Unimation gegründet.
1966 konnten die Unimate Roboter lackieren und punktschweißen.
(Bild: Robotic Industries Association)
Im Jahr 1968 erhielt Kawasaki das Lizenzrecht, Unimate in Japan zu produzieren.
Während die Unimate Roboter in Deutschland in den frühen 70ern aufgerüstet wurden, um schwerere Lasten übernehmen zu können wurde Japan durch den weltweit ersten intelligenten humanoiden Roboter in “Menschengröße” berühmt – den WABOT-1. Japanische Unternehmen entwickelten immer intelligentere Roboter, die dem Menschen ähnlich waren. Im Jahr 2000 wurde ASIMO, einer der beliebtesten humanoiden Roboter entwickelt. Inzwischen verfügen die Roboter Hunderte von Sensoren, die sie befähigen, ihre Umgebung wahrzunehmen.
Auch in Deutschland tat sich in den 70ern eine Menge. Zum Beispiel wurden die weltweit ersten Industrieroboter mit sechs elektrometrisch angetriebenen Achsen gebaut.
Viele Industrieroboter folgten, denn die Konkurrenz schlief nicht. Haupteinsatzgebiete waren Automobilfabriken.
Es war nur eine Frage der Zeit, dass die Schweißstraßen vollständig mit Robotern besetzt waren. Die HerstellerInnen suchten nach neuen Einsatzfeldern und bauten beispielsweise Roboter für die Lebensmittelindustrie, die zum Umstapeln der Paletten eingesetzt wurden.
Roboter der Gegenwart
Die Geschichte der Robotik ist ein spannendes Thema, doch wie sieht es in der Zukunft aus? Inzwischen spielen Roboter in vielen Branchen eine große Rolle. Sie gehören in fast jede Fabrik. Auch die Medizin profitiert von ihnen, da sie Aufgaben sehr präzise ausführen können und im Gegensatz zu den Menschen keine zitternden Hände haben. Deshalb werden heute viele chirurgische Eingriffe von Robotern ausgeführt.
Auch bei uns zuhause sind sie eingezogen. Staubsaugerroboter, Mähroboter und persönliche Assistenten helfen uns im Alltag und sind längst erschwinglich geworden, selbst für den kleineren Geldbeutel.
Intelligente Roboter, lernfähige Maschinen und vernetzte Energiesysteme sind das Ergebnis dieser langen Reise und werden jährlich auf den Messen bestaunt. Dort treffen wir auf Roboter, die mit Menschen zusammenarbeiten, selbstständig lernen oder zum Beispiel Tischtennis oder Schach spielen können.
Dass die Robotik in der Zukunft viele Bereiche unseres Lebens einnehmen wird, steht zweifellos fest.
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